Wirtschaftstag 2023

Gesundheitsversorgung von Morgen
4. Wirtschaftstag der Metropolregion Ost Berlin-Brandenburg

Am 31.Mai 2023 lud das Regionalmanagement der Metropolregion Ost, ein Projekt der Wirtschaftsförderung Marzahn Hellersdorf und dem Landkreis Märkisch-Oderland, zum 4. Wirtschaftstag der Metropolregion Ost „Gesundheitsversorgung von Morgen“ ins historische Kesselhaus am Unfallkrankenhaus Berlin ein. Im Mittelpunkt der Informations- und Netzwerkveranstaltung standen, angesichts des demografischen und digitalen Wandels, Fragen nach den Bedingungen einer modernen Gesundheitsversorgung. In den Impulsen und der Podiumsdiskussion wurde die medizinische Versorgung an der Schnittstelle der digitalen Transformation in den Fokus gesetzt und Themen wie E-Health, digitale Lösungen in der Versorgungspraxis und TelematikInfrastruktur diskutiert. Rund 100 Teilnehmende aus Politik und Verwaltung, Wissenschaft, der medizinischen Versorgung und der allgemeinen Gesundheitsbranche fanden sich im Hörsaal des bedeutsamen Gebäudes des ukbs zusammen.

Mit der transdisziplinären Veranstaltung „Gesundheitsversorgung von Morgen“ wurde ein erster Lückenschluss unternommen und die Vernetzung der Akteurinnen der Gesundheitsversorgung vorangetrieben – über Sektoren- und Ländergrenzen hinaus. Ein erklärtes Ziel der Veranstaltung war es, den Austausch über die Herausforderungen und Hindernisse in der Digitalisierung der Gesundheitsbranche sowie über mögliche Lösungsansätze anzuregen und zu stärken.

Die Veranstaltung wurde durch Rainer Schinkel, Beigeordneter und Leiter des Wirtschaftsamtes Märkisch-Oderland, eröffnet. Er ging in seiner Begrüßungsrede darauf ein, dass die Metropolregion Ost als Verbindungsglied zwischen städtischen und ländlich geprägten Strukturen diene. Damit stehe sie vor der Herausforderung des demografischen Wandels. Gleichzeitig sehe sich der ländliche Raum vor der Schwierigkeit, die Nachfolge für Praxen zu sichern. Nadja Zivkovic, Bezirksbürgermeisterin von Marzahn-Hellersdorf, wies auf die hohe Relevanz der Gesundheitswirtschaft im Bezirk hin und stellte klar, dass die Gesundheitsbranche einer der größten Arbeitgeber in Marzahn-Hellersdorf sei. Sie lobte die jahrelange gute Zusammenarbeit am Standort und den Bedeutungswachstum des Campus am Unfallkrankenhaus. Ebenso freue sie sich über die kürzlich erfolgte Gründung des Gesundheitscampus am ukb Berlin e.V., der zudem die sektorenübergreifende Zusammenarbeit der regionalen Akteur:innen unterstützen wird.

Gesundheitsministerin Ursula Nonnemacher, Ministerium für Soziales, Gesundheit, Integration und Verbraucherschutz des Landes Brandenburg,  ging in ihrem Grußwort auf die Erforderlichkeit der Krankenhausreform ein und betonte, dass vor allem eine bedarfsgerechte Versorgung für den ländlichen Raum von Nöten sei. Christian Gräff, Mitglied des Abgeordnetenhauses von Berlin und Geschäftsführer des am ukb ansässigen Smart Living & Health Centers, wies in seiner Videobotschaft auf die länderübergreifende Relevanz einer neu gedachten Gesundheitsversorgung hin. Telematik und Telemedizin seien wichtige Faktoren, die in einer „Gesundheitsversorgung von Morgen“ im Sinne eines Metropolenmanagements mitbedacht werden müssten.

Michaela Evers-Wölk, Leiterin des Forschungsfeldes Gesundheit und Wohlbefinden am Institut für Zukunftsstudien und Technologiebewertung (IZT), ging in ihrer Keynote auf wesentliche Transformationsprozesse in der Gesellschaft und die Herausforderungen des Gesundheitswesens ein. Klimawandel, Demographie und Technologie seien drei wichtige Faktoren, die in den kommenden Jahren weitreichende Auswirkungen mit sich bringen und in Folge an Bedeutung zunehmen würden.

In seinem Impulsvortrag gab Philipp Mähl, Digital Health Advisor bei der gematik GmbH, ein Update zur Telematikinfrastruktur (TI). Es sei wichtig, durch Transparenz und Neugier das Verständnis für den Einsatz von TI und ihren Anwendungen zu schärfen. Die Zukunft läge in der elektronischen Abrufbarkeit der erhobenen Daten und Werte. Ebenso sei ein Wandel in der Gesundheitsbranche nur dadurch zu erziehen, die Anwendungen benutzerfreundlich zu entwickeln und die Digital- und Gesundheitskompetenz zu verstärken.

Spannende Einblicke zur Umsetzung digitaler Lösungen in der Region boten die Best-Practice-Pitches von Unternehmen sowie Startups. So zeigte Frau Dr. Irmgard Landgraf, wie Digitalisierung in der Pflege gestaltet werden kann: In ihrem Beitrag zeigte sie auf, wie in ihrem Pilotprojekt durch Digitalisierung die direkte Kommunikation zwischen Pflegepersonal und Ärzt:in erfolgen kann. Fabian Blank stellte das Coworking-Modell für Ärzt:innen der Eterno Health GmbH vor. Wichtig sei es, Versorgungsstrukturen gebündelt anzubieten, um so eine starke und auch digitale Patient:innenversorgung zu ermöglichen – beispielsweise in der Nähe von Gymnasien oder großen Einkaufsmöglichkeiten. Steffen Holly, Geschäftsführer der psoido GmbH, zeigte in seinem Impulsvortrag die Möglichkeiten der Anonymisierung und Pseudonymisierung im Gesundheitswesen auf.

Das Podium zu den „Strukturveränderungen durch Digitalisierung“ war breit aufgestellt und ermöglichte dadurch eine lebendige und spannende Diskussion. Während Keynote-Sprecherin Michaela Evers-Wölk äußerte, die größten Möglichkeiten für das Gesundheitswesen lägen in der Vielfalt der Strukturen, betonte Philipp Mähl, dass die größte Stellschraube eine bedarfs- und nutzenorientierte Ausrichtung der Angebote sei. Dr. Philipp Stachwitz, Experte für Digitale Medizin, wies auf die Notwendigkeit einer besseren Vernetzung im Gesundheitswesen hin und forderte außerdem einen „guten Zugang für alle“. Dr. Christiane Wessel von der Kassenärztlichen Vereinigung Berlin formulierte darüber hinaus einen dringenden Bedarf an einer verbesserten Gesundheitskompetenz in allen Bereichen.

Im Rahmen eines „offenen Formates“ hatten die Teilnehmenden die Möglichkeit, an einer von drei parallel stattfindenden Sessions teilzunehmen. In Session 1, die von Laura Nelde von der Flying Health GmbH moderiert wurde, stellten sich vor allem Startups vor: probatix, therapylift, NELA by carepath, myo. Session 2 bot mit Session-Host und Geschäftsführer Marcel Suerbier die Gelegenheit, sich über die Entwicklung am Gesundheitscampus am ukb Berlin e.V. auszutauschen und wichtige Partner:innen am Standort kennenzulernen. Der Fokus lag auf den standortbedingten Themen „digitale Kompetenz“, „Telemedizin“, „Bildung/Pflege von Morgen“ sowie „digitale Assistenzsysteme“. In Session 3, die von Dr.-Ing. Torsten Greiner, Vorstandsvorsitzender des Health Connect e. V. moderiert wurde, stellten regionale Expert:innen (u. a. Armin Viert, Geschäftsführer des Rettungsdienstes Märkisch-Oderland – Standort Strausberg und Dr. med. Timo Schöpke, Direktor des Notfallzentrum – GLG Werner Forßmann Klinikum Eberswalde) ihre Idee für die Umsetzung eines Pilotprojektes in der Metropolregion Ost Berlin-Brandenburg vor: Mit einem digitalen Feedbacksystem soll die Kommunikationslücke zwischen Rettungsdienst und Notfallzentrum geschlossen werden. Die Teilnehmenden diskutierten über Ziele, angrenzende Fragestellung, Hindernisse, Fördermöglichkeiten und einzubeziehende Partner:innen.

Wir danken hiermit noch mal herzlich allen Beteiligten, Partner:innen, Impulgeber:innen, Teilnehmenden und Mitdiskutierenden für die aktive Teilnahme am 4. Wirtschaftstag der Metropolregion Ost „Gesundheitsversorgung von Morgen“. Ohne Ihre Beiträge und Beteiligungen wären die Konferenz und die tiefen Einblicke in die aktuellen Problematiken der Gesundheitsbranche nicht möglich gewesen.
Vielen Dank für die gute Zusammenarbeit!

Alle Downloads werden im pdf. Format ausgespielt. Falls irgendeine Verlinkung nicht funktioniert, freuen wir uns über einen kurzen Hinweis.

⇒ Download der offiziellen Einladung >>>

⇒ Download des offiziellen Programmhefts >>>

⇒ Download der Keynote-Präsentation v. IZT

⇒ Download der FachImpuls Präsentation v. gematik GmbH

⇒ Download der Präsentation v. Dr. Landgraf

⇒ Download der Präsentation v. Eterno

⇒ Download der Präsentation v. Psoido

⇒ Download der Präsentation v. Myo

⇒ Download der Präsentation v. NELA

⇒ Download der Präsentation v. Probatix

⇒ Download der Präsentation v. Therapy Lift

Um das Format des Wirtschaftstages im kommenden Jahr noch besser gestalten zu können, freuen wir uns, wenn Sie an einer kurzen Befragung zur Veranstaltung (ca. 3 Minuten) teilnehmen, unter: https://www.survio.com/survey/d/F4Y9K1P7U2U8V1L0A

Gerne können Sie ein direktes Feedback auch per E-Mail an uns weitergeben.

Zum Download des Programms als pdf. einfach auf die Abbildung klicken!
Beim Drucken beideseitig, an der kurzen Seite spiegeln!

Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Partnerinnen und Partner der Metropolregion Ost Berlin-Brandenburg,

die „Gesundheitsversorgung von Morgen“, insbesondere in Berlin und Brandenburg, ist das Leitthema des diesjährigen Wirtschaftstags der Metropolregion Ost Berlin-Brandenburg. Angesichts des demografischen und digitalen Wandels rücken Fragestellungen nach den Bedingungen einer modernen Daseinsversorgung in den Fokus. Die medizinische Versorgung im städtischen sowie im ländlichen Raum steht auf dem Prüfstand. Die Veranstaltung widmet sich den immer dringend werdenden Themen der Gesundheitsbranche, wie E-Health, Telemedizin, Digitale Möglichkeiten im Gesundheitswesen sowie in der Pflege.

Wir laden Sie hiermit herzlich zum

4. Wirtschaftstag der Metropolregion Ost Berlin-Brandenburg ǀ Gesundheitsversorgung von Morgen
   am 31. Mai 2023 von 12:30 bis 20:00 Uhr im historischen Kesselhaus am Unfallkrankenhaus Berlin (Hörsaal & nördlicher Anbau, Warener Straße 7, 12683 Berlin) ein.

   Anmelden können Sie sich unter diesem Link oder wenn Sie auf dieser Webseite weiter runterscrollen. Wir bitten um eine Anmeldung bis zum 22.05.2023.

   Das Einladungsschreiben, inklusive Programm und Anfahrt erhalten Sie HIER als PDF-Download.

Die Veranstaltung dient der stärkeren Vernetzung regionaler Akteur:innen am Gesundheitsstandort Berlin-Brandenburg. Ziel ist es, Brücken zwischen den Sektoren und Ideen zu schlagen. Um Synergien in den Wertschöpfungsketten sinnvoll zu nutzen, müssen Stakeholder:innen über Disziplinen und Ländergrenzen hinaus kooperieren. Die Gestaltung der zukünftigen Gesundheitsversorgung in der Metropolregion Ost kann nur gemeinsam erfolgen.

Wir freuen uns, wenn Sie die Veranstaltungsinformation an Interessierte weiterleiten und in Ihrem Kolleg:innenkreis bzw. über Ihre Kanäle teilen.

Für Fragen stehen wir Ihnen jederzeit zur Verfügung.

Wir freuen uns auf Ihre Teilnahme!

Unter dem Programmpunkt Impulse aus der Praxis, stellen wir Ihnen Unternehmen an der Schnittstelle von Versorgungspraxis und Digitalisiserung aus der Region vor. Die entsprechenden Präsentationen finden Sie unter dem Element DOWNLOADS.

Dr. med. Irmgard Landgraf, Fachärztin für Innere Medizin, Lehrärztin der Charité Allgemeinmedizin, Praxis Dres. Bajohr & Landgraf
Impulstitel: „Digitale Transformation in der Pflege gestalten“

Fabian Blank, Chief Strategy Officer bei Eterno Health GmbH
Impulstitel: „Einfach nur Ärztin sein: moderne Betriebsmodelle für die medizinische Grundversorgung“

Steffen Holly, Geschäftsführer, Psoido GmbH
Impulstitel: „Anonymer Austausch von Gesundheits- und Fitnessdaten“

Die Podiumsdiskussion widmet sich den Strukturveränderung durch Digitalisierung

Dr. Christiane Wessel, stellv. Vorstandsvorsitzende der Krankenärztliche Vereinigung Berlin

Dr. Philipp Stachwitz, Facharzt für Anästhesiologie, Schmerztherapie & Experte für Digitale Medizin

Philipp Mähl, Digital Health Advisor, gematik GmbH

Michaele Evers-Wölk, IZT

Mit dem „offenen Format“ bieten wir die Gelegenheit zum aktiven Netzwerken sowie zum Kennenlernen von verschiedenen Umsetzungsansätzen in der Region. Die drei parallel stattfindenden Sessions geben genug Raum für einen transdisziplinären Austausch sowie für die Entwicklung von Pilotprojekten in der Metropolregion Ost.

Die Metropolregion Ost Berlin-Brandenburg verfügt über eine Vielzahl an innovativen Unternehmen, welche durch ihre neuartigen Ansätze die Versorgungsstrukturen im ländlichen Raum verbessern können.
Neben der Best Practice Pitches im ersten Veranstaltungsteil werden sich in Session 1 weitere Unternehmen/Startups vorstellen:

Philipp Noack ǀ Co-Founder & COO, Probatix | Venture Leap GmbH. Probatix vernetzt Leistungserbringer mit Laboren und Patienten für die sichere, effiziente und fehlerfreie Durchführung von PoC- und Labortests. Probatix adressiert Herausforderungen von Praxen und MVZs, Apotheken und Laboren.

Emil Herrling ǀ Co-Founder @ Therapy Lift. Therapy lift entwickelt eine On-Demand Service Plattform für Online-Psychotherapie, Vorsorge und Coaching in Deutschland und der EU. Der virtuelle Behandlungsraum/die Online Praxis für Psychotherapie erleichtert Psychotherapeut:innen die digitale Versorgung (über die Videosprechstunde hinaus) und bietet Patient:innen schnelleren und flexiblen Zugang zur Psychotherapie.

Andrea Berten ǀ CPO/COO @ Carepath Technologies GmbH, NELA by Carepath Technologies GmbH ist ein innovatives System für das Telemonitoring und Selbstmanagement von Patient:innen mit chronischen Erkrankungen.
Carepath Technologies GmbH is a young and very committed MedTech company based in Berlin that uses AI and IoMT at its core to shape the future of remote patient care.

Jasper Böckel ǀ Co-Founder und GF @ Myosotis GmbH. Die Myosotis GmbH bietet die erste Software-as-a Service Lösung für direkte digitale Kommunikation zwischen Pflegenden, Angehörigen und dem Ökosystem von Dienstleistern in Pflegeheimen. Die innovative App ermöglicht den intuitiven Austausch durch Fotos, Videos, Sprachnachrichten und Videotelefonie. Mit myo müssen Pflegeeinrichtungen bei dem Großteil ihrer Kommunikation nicht mehr auf das Fax, den Brief oder das Telefon zurückgreifen, sondern vereinen all das und noch mehr in einer digitalen Anwendung.

Das Unfallkrankenhaus Berlin (ukb) stellt eine der wichtigsten Institutionen der Gesundheitswirtschaft für den Bezirk Marzahn-Hellersdorf aber auch für die Forschungslandschaft im östlichen Berlin/Brandenburg dar. Der 2022 gegründete Gesundheitscampus am ukb Berlin e.V. bündelt dabei zentrale Informationen seiner Mitglieder und dient darüber hinaus als Kommunikationsplattform.
Innerhalb dieser Session wird Interessierten die Möglichkeit geboten, sich über mögliche „Versorgungsstrukturen von Morgen“ auszutauschen, Projektideen zu besprechen und Kooperationspartner:innen zu finden.